
In fast allen Lebenslagen verursachst du CO₂. Vom Essen oder Surfen im Internet bis zur Art, wie du dich fortbewegst. Am effektivsten für den Schutz des Klimas ist es deshalb, wenn du deine CO₂-Emissionen so gut es geht vermeidest. Außerdem gibt es im Alltag viele Wege, um Schadstoffe einzusparen — z.B. durch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
Da aber niemand den eigenen CO₂-Fußabdruck auf null reduzieren kann, ist die Kompensation von CO₂-Emissionen ein weiteres sinnvolles Mittel, um etwas gegen die Klimakrise zu tun. Dieser Artikel erklärt dir, was CO₂-Kompensation ist und wieso sie so wichtig ist.
Wie funktioniert CO₂-Kompensation?
Für das Klima macht es keinen Unterschied, wo das CO₂ ausgestoßen wird — schlussendlich landet es in unserer Atmosphäre. Daher lassen sich an einer Stelle verursachte Emissionen auch an einem weiter entfernten Ort einsparen. Die Kompensation erfolgt über den freiwilligen Erwerb von Zertifikaten, sogenannten »Carbon Credits«. Sie gleichen die zuvor ausgestoßene Menge an CO₂ durch Klimaschutz-Projekte aus.
Die Reise eines »Carbon Credits«

1.Die Reise eines »Carbon Credits« kann bis zu 2 Jahre dauern. Die Zertifizierung startet mit der Entwicklung eines Projekts, das einen Mehrwert bei der CO₂-Einsparung bietet und so dem Klimaschutz zugute kommt.

2.Anerkannte unabhängige Gutachter prüfen und zertifizieren das Projekt. Dafür gibt es internationale Qualitätsstandards wie den »Gold Standard«, »Plan Vivo« oder »VCS«, die den Nutzen des Projekts sicherstellen. Der Projektfortschritt wird in regelmäßigen Abständen kontrolliert.

3.Die »Carbon Credits« werden entweder vor (»ex ante«) oder nach der realisierten CO₂-Einsparung (»ex post«) an Unternehmen und Privatpersonen verkauft und stillgelegt. Das bedeutet, dass mit dem Zertifikat Emissionen nur einmal kompensiert werden und es nicht doppelt vergeben werden darf.
Klimaschutz-Projekte und ihr Impact
Klimaschutz-Projekte gibt es weltweit. Die meisten davon in Schwellen- und Entwicklungsländern, aber auch Deutschland wird z.B. durch Moorschutz-Projekte klimawirksam. Die Projekttypen reichen von der Förderung erneuerbarer Energien bis zur Wiederaufforstung von Wäldern. Viele haben neben der CO₂-Kompensation zudem einen zusätzlichen Nutzen für die lokalen Gemeinden — wie die Armutsbekämpfung, Zugang zu Bildung und neuen Arbeitsplätzen oder den Schutz bedrohter Tierarten. Eins haben aber alle gemeinsam: Ohne das Ziel der Kompensation würde es die Klimaschutz-Projekte nicht geben.
CO₂-Kompensation ist kein Freifahrtschein
Kompensieren kann übrigens jeder. Aber denk dran: Es gibt nicht die eine Lösung, um die Klimakatastrophe aufzuhalten. Kompensation hat einen wirksamen Impact, aber sie ist kein Freifahrtschein für klimaschädliches Verhalten. Die Vermeidung und Reduktion deines CO₂-Ausstoßes sollte immer an erster Stelle stehen.